history deletes itself

etwas spät dran bin ich mit dieser zusammenfassung einer effektiven aber befremdlichen aktion der den „karneval der kulturen“ organisierenden „werkstatt“ in neukölln.
in einer ausstellung zum thema „die dritte welt im zweiten weltkrieg“ hätte, das sollte man annehmen dürfen, auch der „großmufti jerusalems„, amin el-husseini einen platz verdient, sprang er doch adolf hitler ausdrücklich zur seite, befürwortete die judenvernichtung auch und gerade im arabischen raum, wurde ss-scherge und beendete sein antisemitisches lebenswerk auch nach dem 2. weltkrieg nicht, lebt auch jahrzehnte nach seinem tod an bundesdeutschen hipster-hälsen fort.

Für eine Völkerschau nach dem Motto „Edler Wilder, böser Wilder“ stehe die Werkstatt nicht zur Verfügung.“ ((quelle: tagesspiegel.de)) – so wird philippa ebéné, die von ihrem „hausrecht“ @ „werkstatt der kulturen“ gebrauch gemacht hat, zitiert.
die ausstellung ist ausweichend aktuell in den „uferhallen„, in wedding, untergebracht.
furchtbar ist die schlussfolgerung, die man aus ebéné’s abwehrhaltung lesen könnte. dass die „wilden“ nämlich weder „böse“ noch „edel“ sein dürfen, sondern einfach nur „wild“ seien, und damit beschützenswert wie eine vom aussterben bedrohte quasi-rasse.

dabei war der ansatz der ausstellung sicher nie gewesen, jemanden überhaupt als „wild“ zu interpretieren. der unterschied zwischen „edel“ und „böse„, der ist allerdings durchaus interessant, gerade hinsichtlich der kollaboration mit dem nazi-regime.

weiterführende artikel:

die ausstellung gibt es ganz oder gar nicht“ (interview mit karl rössel, kurator. mit der jungle world 36/09)
kritik an arabern unerwünscht“ (tagesspiegel)

buch zum thema:

„recherche international“ @ assoziation a: „unsere opfer zählen nicht“ – die dritte welt im zweiten weltkrieg


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