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9 to 5 – days in porn
ich habe heute die doku „9 to 5 – days in porn“ gesehen. ein ohne frage sehr gelungener, weil nicht besonders manipulativer film, der sowohl den wahnsinn als auch den mainstream-appeal der porno-industrie in los angeles abbildet.
bereits judy minx hatte ja ansatzweise erläutert, daß es im pornbiz so was gäbe wie eine art durchaus willige selbstentfaltung inklusive einer allgemein „sex-positiven“ wendung.
jedenfalls können darstellerinnen offensichtlich auch ambitionen entwickeln, zu einer macherin oder wenigstens zu einer art temporärer ikone zu werden.
so hat es belladonna getan, die mittlerweile selber regie führt oder sasha grey (21), die über ihre porn-mission schreibt:
„I have a huge appetite for sex and self-exploration. I wanted to express my sexuality as a strong woman, to push my own boundaries and see which part of my psyche would take me to my next euphoric sexual experience. I wanted to do all of this in a sex positive way. Despite the controversy that surrounds this industry, I felt I could ultimately bring an enigmatic quality to it.“
(auf grey’s myspace)
die zuschauer dürfen sich zu solchen aussagen ihr eigenes bild machen. regiesseur jens hoffmann lässt auch die schwer sächselnde porn-darstellerin katja kassin, heute 30, zu wort kommen, die durchblicken lässt, daß sie zusätzlich zum filmgeschäft auch öfters „auf tournee“ geht. ihre umschreibung für „escort„-dienstleistungen. ein star zum anfassen.
oder roxy deville (26), die nett humorvoll und doch ernst einräumt, daß sie sich der cineastischen tätigkeit ausschließlich wegen dem geld widmet, gerne später vom ersparten viele kinder haben will und in der zwischenzeit keine mission verfolgt, außer sich wie seit jahren im geschäft weiterhin erfolgreich gegen analverkehr vor kamera zu wehren.
extrem skuril und für mein gefühl eher irgendwie ungut ist das pornstar-päärchen audrey hollander und otto bauer. bauer sieht ein bisschen aus wie costa cordalis (s.o.) und sexszenen drehen die beiden manchmal auch zuhause. selten miteinander. die partnerin sitzt eher mal neben dem kameramann, während der das genital-bouncing ottos mit einer temporären partnerin filmt. ansonsten kiffen beide viel und haben eine grunzende dogge als haustier.
hollander macht einen gebrochenen eindruck. in einer szene sagt sie, sie habe nie gedacht, sich innerhalb einer beziehung so beherrschen zu lassen.
bauer seinerseits kommt in einer anderen szene gerade vom dreh, hat die hintern der anderen darstellerinnen erblickt, bedauert etwas, daß er nicht noch eine szene drehen darf, versichert aber dem dokumentarfilmer, daß er sich nun wenigstens audrey zuhause vornehmen werde.
viele weitere szenen lassen scheinbar tief blicken: mia rose (22), die davon erzählt, ihre alten freunde hätten sich von ihr abgewandt, als sie ihre karriere begann und die jetzt fast weinend auf dem küchenboden sitzt, weil sie inzwischen scheinbar auch von ihrer im gleichen biz tätigen schwester verlassen wurde, oder der lebensgefährte von sasha grey, selber absolut gar nicht im geschäft: er bezeichnet sich als eine art rückversicherung im echten leben, die anderen sexarbeiterInnen abginge. ähnlich sieht es der ehemann von belladonna, der ein kind mit ihr hat. er produziert mit ihr zusammen zwar ihre filme, aber er könne nie selber mitspielen. er meint, er würde bereits nach 5 minuten kommen.
der trailer:
p.s.:
ich hab den film leider tatsächlich im kino gesehen, konnte keine notizen machen oder zurückspulen, kann daher nichts stichhaltiges mehr sagen zu den statements von dr. sharon mitchell, heute leiterin der sinnvollen institution „aim“ („adult industry medical healthcare foundation“) und einer kollegin, die wie sie ex-pornostar ist und eine eher fatalistische haltung vertrat.
p.p.s.:
der film ist mittlerweile auf dvd erschienen.
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