mellow muslim


mark schlumberger

nicht nur cat stevens hatte eine spirituelle erfahrung bei einem badeunfall, durch die er zum die fatwa gegen salman rushdie unterstützenden „yussuf islam“ mutierte. auch das wandelnde vorprogramm diverser pds-wahlkampfveranstaltungen, mellow mark alias mark schlumberger, hat den weg zu einer uprising glaubensgemeinschaft gefunden, die seine bisherigen diffusen rastafari-roots ersetzt. zu seinem neuen bekenntnis interviewte ihn die „islamische zeitung„.


die „islamische zeitung“ in heiligendamm (gefunden bei riotpropaganda)
edit: interessantes über den herausgeber

das letzte mal live erleben durfte ich den wursthaarbarden 2005 auf dem frankfurter opernplatz, wo er vor weitgehend desinteressiertem publikum folgerichtig das warm-up für populisten-superstar oskar lafontaine geben durfte, der ja ebenfalls über die gemeinsamkeiten von islam und „linker politik“ im bilde ist („zinsverbot“, volksgemeinschaft statt „westlichem individualismus“). immerhin war er dazu bereit, den im nachhinein etwas naiven „offenen brief an die linkspartei“ auf initiative der berliner gruppe fels zu unterschreiben, oskar lafontaine trotz anfrage von [´solid] frankfurt nicht. (allerdings wurden die eher aus realsatirischen gründen organisierten unterschriften von mellow m. und katja kipping aus verständlichen gründen nicht berücksichtigt und auch nie von der gruppe fels beantwortet)
das mal davor war ein weiterer pds-wahlkampfauftritt, diesmal an der frankfurter hauptwache. ob er damals auch den knaller-song „weltweit“ gespielt hat (textauszug: „us-am-arsch-licki-licki“), weiß ich nich mehr.
für ihn ist wie für viele „linke“ der schritt von antiamerikanismus und antizionismus zu islamophilie eine logische konsequenz, in der regel geht dieser eine solidarität mit „nationalen befreiungsbewegungen“ wie der hizbollah oder der hamas voran. eines der vielen endergebnisse sind dann so plakate, wie ich eins bei meinem kürzlichen besuch in berlin gesehen habe, eine von der „jungen welt“ gesponserte antikapitalismus-demo der „arab antifa“.

schlumberger fasst zusammen: „viele leute benutzen dafür ja auch das komische Wort „konvertiert“, das ja auch für computer-files verwendet wird. in meinem fall würde ich sagen, dass es in einer konstanten entwicklung weiter ging“.
von „give me some fire … burn down babylon!“ zur lobpreisung allahs ist es ja auch in der tat ein kleiner schritt. in aller bescheidenheit allerdings, denn schlumberger sieht sich „eigentlich nicht als politischen musiker“, fühlte sich schon öfters un- oder missverstanden, genießt jetzt die neue gemeinschaft der gläubigen und kann sich auch schon viel besser ausdrücken: „natürlich haben sich auch meine texte ein wenig verändert, aber es hat sich nicht geändert in dem sinne, dass ich jetzt nicht mehr mache was ich will. ich mache das, was ich will, und insofern ist es gleich geblieben, dass das, was ich mache, aus dem herzen kommt…“.

und das klingt naiv und durchaus inspiriert vom erfolgreichsten attac-claim, von erweckungsphantasien und von „dem 11. September; eine zeit, die sehr politisch aufgeladen war“:

aus dem titeltrack des neuen albums „metropolis“:

„die show muss immer weitergehen in metropolis.
doch der globus wird sich weiterdrehen auch ohne metropolis.
den todesengel will hier keiner sehen in metropolis.
bis wir ihm gegenüberstehen. […]
die neue welt ist nicht mehr weit sie wartet nur auf ihre zeit.
sie ist schon ganz ganz nah
die alte tanzt den letzten tanz
verschleiert ihren todeskampf
alle wissen es ist wahr
deine zeit ist um, deine zeit ist vorbei
bye bye“

träum weiter, arschloch.


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