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sarrazin tv
nach dem quotentechnisch erfolgreichen auftritt von thilo sarrazin bei softie-talker „beckmann“ am montag, bekam thilo am mittwoch bei „hart aber fair“ ein etwas größeres podium.
interessant war die auswahl der weiteren gäste. sarrazin quasi zur seite gestellt wurde arnulf baring, den die redaktion des wochenheftes „focus“ bereits als mutmaßlichen co-kandidaten einer populistischen 20 prozent-sarrazin-partei ausgemacht hatte, wogegen sich baring gegen ende der sendung heftig wehrte. in deutschland sei nicht möglich, was in nachbarländern mit jörg haider oder geert wilders gut funktioniert(e).
baring hat recht. in deutschland gibt es die fdp. weshalb ich sarrazin in möllemann-nähe sehe: weiter unten.
ebenfalls eingeladen waren michel friedman (laut sarrazin „ein arschloch„) und rudolf dressler (ehrwürdiges spd-urgestein). beide waren bereits in jener „hart aber fair“-sendung erfolgreich erprobt worden, als es darum ging, mit präzision und penetranter analyse (friedman), sowie ausgleich und fakten (dressler) gegen den notorischen antizionismus der gegenüber anzutreten.
ferner war die journalistin und wdr-moderatorin asli sevindim geladen, sozusagen als lebendiges beispiel gegen sarrazins thesen.
ausschnitt 1:
friedman vs. sarrazins biologie
zum hintergrund: sarrazin sprach mit der zeitung „die welt“ von einem „juden-gen„, ebenso von einem „basken-gen„.
wenn ich diese auslassungen für diskussionswürdig halten würde, stellte sich mir die frage: was passiert, wenn ich es ggf. schaffe, zum judentum zu konvertieren: haben meine kinder dann das „juden-gen„? und was ist mit dem vom sarrazin vernachlässigten „kartoffel-gen„, jenes, das für auswüchse wie rostock-lichtenhagen, mölln, mügeln oder ganz zu schweigen vom sogenannten „dritten reich“ verantwortlich wäre? gleicht sich das dann wenigstens halbwegs aus?
was von thilo sarrazin in der sendung kam, auch über die funktion der schulbildung und der tatsache, daß er sich auf elsbeth stern inhaltlich zu berufen versuchte, fand in der sendung andeutung, in dem u.a. eine stellungnahme von frau prof. stern als reaktion auf sarrazins interpretation öffentlich zitiert wurde.
was der thilo selber sagte, läuft inhaltsgemäß auf eine bestätigung der bestehenden logik des schulsystems hinaus: es wird immer schwache und starke geben.
sarrazin streut in der sendung ein, er sei selber im sport- und musikunterricht eine niete gewesen. aber er leitet daraus keineswegs ab, daß eine reform des bildungswesens die förderung der individuellen fähigkeiten in den mittelpunkt stellen solle.
er malt lieber ein apokalyptisches bild von zunehmender verdummung allgemein einerseits und der schrumpfenden elite andererseits.
mich erinnert vieles, was sarrazin erzählt, über demographie und geburtenraten von migrantInnen, an einen staat, wo das noch viel bedeutsamer ist.
an israel. es steht wohl außer zweifel, daß es kein land auf diesem planeten gibt, das sich inbrünstiger und berechtigter als „einwanderungsland“ bezeichnen könnte.
und es ist mir ebenfalls bekannt, daß sich palästinenische frauen gerne als „gebärmaschinen“ im dienste des jihads mißbrauchen lassen.
dennoch ist der staat israel relativ pragmatisch, was zuwanderungspolitik angeht.
schön, daß rudolf dressler, ehemaliger deutscher botschafter in israel, dazu etwas sagen kann:
ausschnitt 2:
das problem dabei ist nur, daß solche forderungen heute vielleicht eher gehört werden, aber meistens aus der absolut falschen richtung kommen. und sie kamen es auch traditionell aus einer hässlichen richtung (etwa von edmund stoiber, der von einer „durchrassten gesellschaft“ sprach).
dabei ist deutsche sprache keine anerkennung von dem ekligen phantom „leitkultur„, was auch immer das sein soll. es ist einfach die praktikable möglichkeit, am gesellschaftlichen leben teilzuhaben. ein gebot in dieser richtung könnte gar emanzipatorisch sein, wenn es für mann und frau einwanderer gleichermaßen gelten würde, über alle grenzen, die burkas oder kopftücher zu setzen scheinen, hinaus standard wäre. manche mögen das alle pillepalle ansehen, ich sehe es als ersten schritt der mobilisierung der individualität, auch für später, wenn es im schlimmsten fall mit dem nicht freiwillig angeheirateten mann mal nicht mehr klappt.
was das sarrazin-buch angeht: das erweckungserlebnis, das einige menschen darin sehen wollen, die vielleicht zum teil zurecht schon lange über den faschistoid und/oder gewalttätig ausgelebten charakter des islams weltweit sinnieren, ist definitiv nicht mit diesem buch verknüpft.
und wer einem heini hinterher hängt, der seit jahren von npd und der rechtsoffenen zeitung „junge freiheit“ beglückwünscht wird, wird von mir selbst bei facebook von nun an antifa-mäßig beobachtet. sorry, kids.
thilo sarrazins weltsicht, die ich hier mangels interesse, zeit und engagement nicht weiter tiefenpsychologisch durchleuchten werde (das mögen bitte andere machen) war noch nie meine. denn es hat sich nicht viel geändert, seit er vor dem berliner abgeordnetenhaus vorrechnen versuchte, daß sich hartzIV-empfängerinnen mittels speiseplan auf einem dauerhaften wellness-urlaub befinden würden.
thilo machte damit präsent, was sich bis dato nicht mal fdp-abgeordnete getraut haben. und mit der entsprechenden, angeblich ausversehen passierten entgleisung bzgl. der angeblichen genetischen andersartigkeit von „juden“ in einem interview einen tag vor buchveröffentlichung und der verknüpfung von den punkten demographie, zuwanderung und intelligenz, der unterscheidung von produktivem und unproduktivem leben, dem missbrauch einer in der tat zu führenden debatte über verfehlte integrationspolitik, ist ihm ein inhaltlich zwar nicht überzeugendes, aber nach außen hin affektives kunststück gelungen, das ich in eine bestimmte richtung zuende denke: „aktion 18„
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by egal
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Hättest Du Kinder, wären sie jüdisch, wenn ihre Mutter Jüdin wäre. Was der Vater ist, spielt im Judentum gar keine Rolle.
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i know, aber trotzdem danke.
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Und ich dachte immer, die Religionszugehörigkeit könne man wechseln wie seine Unterwäsche…!?
by egal
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Gestern Chavez, heute Herzl, morgen Sarrazin!
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kommt mir ziemlich zusammenhangslos vor diese namenskettung. ich mochte und mag nur einen von dreien.
by egal
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Achso? Hands off Venezuela!
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absoluter bullshit das. und was hat es mit sarrazin zu tun?
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[…] „Facebook“, um für seinen Marsch zu werben. Dort hetzt Welsch gegen Michel Friedman, der Sarrazins Thesen kritisiert hatte und rät diesem „sich mehr mit seinen Nutten- und Koksparties“ zu […]
[…] This post was mentioned on Twitter by planet dissi, dissi kotzboy. dissi kotzboy said: #sarrazin ist möllemann http://kotzboy.com/?p=6722 […]