true widow @ jägerklause

manchmal kommt es vor, dass der gigantismus eines oder mehrerer alben ein wenig entzaubert wird, wenn man die überschaubare band erstmal vor sich sieht. von den texanern „true widow“ bin ich nach wie vor beeindruckt: die beiden gespräche, die ich zuvor mit den bandmitgliedern geführt hatte, hätte ich sehr gerne via diktaphone verewigt. ich hatte es nicht dabei, es war also keine verwertungsüberlegung anbei und es war nett. wir unterhielten uns z.b. über bisherige tourerfahrungen in europa, über assoziationen, die ihnen von musikjournalisten angedichtet wurden und ob sie diese bands überhaupt kennen und was sie eigentlich selber am liebsten hören. ja, die sängerin der band kannte die für mich sehr logische assoziation „bardo pond“ erst seit eher kurzem, natürlich weiss die band bescheid über vergleiche zu „the black angels“ aus dem gleichen us-bundesstaat, aber das letzte album derer sei ein wenig „zu clean“. sehe ich auch so.
privat höre man derzeit psychedelische überraschungen bis in die 70er hinein. mit aktuellen bands wolle man sich ungern vergleichen. bei beiden gesprächen ging jeweils ein joint rum. für eine texanische band bestimmt spannend, während einer europatournee auch ein land zu besuchen, das legal cannabis-produkte verkauft.
angesprochen habe ich die band auch auf das cover des aktuellen albums. meiner freundin wurde wegen eines facebook-postings des covers eine freimaurer-sympathie unterstellt. im gespräch über freimauerertum vs. christianische vorherrschaft offenbarte die band dann zwar eine liberale einstellung gegenüber haltungen in diesem irrationalen themenbereich im allgemeinen, aber einstimmen wollten sie auch nicht in einen tenor des agnostizismus.
live rockten sie dann – wie es zu erwarten war – recht gut und zur cd oder mp3 waren live wenig unterschiede erkennbar, hatte halt ein wenig mehr umfassend dröhnenden gigantismus erwartet, als realistisch realisierbar war. sie rockten vor überschaubarem publikum in einem sehr kleinen club in friedrichshain. und auf dem weg zwischen ausgang und merchandise-stand begegneten wir bewaffneten beamten: die anwohner hatten sich über den bass beschwert. gentrification ey.

hier ein paar ausschnitte vom angeblich kriminell bassigen konzert:


(skull eyes / ?)

siehe auch ifpushcomestoshove


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