naziaufmarsch am prenzlauer berg

dass der berliner bezirk pankow seit jahren ein akutes nazi-problem hat, ist bekannt. dass der diesjährige aufmarsch rechtsradikaler zum „tag der arbeit“ ausgerechnet am prenzlauer berg stattfinden wird, hält jan landers, sprecher des bündnisses „1. mai nazifrei“ für einen „affront“ ((zitat von taz.de)).
wäre wedding oder neukölln weniger ein affront gewesen? vielleicht gehören solche demonstrationen der deutschen hässlichkeit gerade statt in randbezirke eher in feel-good-bezirke, zumal sie dort an sich ja auch weniger chancen auf realisierung ihrer traum-route haben sollten.
natürlich ist aber ein naziaufmarsch immer und überall ein affront.

im aufruf des antifa-bündnisses gegen den naziaufmarsch geht es betonter weise nicht nur um die blockade des hässlichen naziaufmarschs, es geht auch um westerwelle, sarrazin, hartz 4 und den kapitalismus.
wirkungsvoll dabei auch der hinweis auf „direkte aktionen“ und die „unversöhnliche ablehnung des kapitalismus“ im letzten absatz. solche schlagworte machen die behörden nervös, die am gleichen tag fussballprolls und besucher der „revolutionären 1.mai-demonstration“ bändigen müssen. laut „tagesspiegel“ mache man sich bei der polizei sorgen um „linke randale„, wenn der aufmarsch der neonazis mit gewalt durchgeprügelt werden sollte. ebenso sei mindestens im umkehrfall auch mit erhöhter gewaltbereitschaft der rechten zu rechnen, die noch immer wegen ihrer niederlage in dresden verstimmt sein sollen.

auch wenn die genehmigte route des naziaufmarschs noch nicht veröffentlicht wurde, gilt deren treffpunkt als sicher: der s-bahnhof „bornholmer straße“ an der „bosebrücke“, die quasi die stadtteile wedding und prenzlauer berg miteinander verbindet. links und rechts von ihr wurden mittlerweile von den nazigegnern 2 blockadepunkte ausgerufen (link führt zu einer .pdf-karte). zusätzlich besteht ein genehmigter versammlungspunkt an der kreuzung bornholmer straße / schönhauser allee.
gemeinsame anreise von antifaschisten ist für 9h geplant, wahlweise ab alexanderplatz (mit der u2) oder ab ostkreuz (mit der ringbahn).
noch immer nicht gänzlich von der gentrification verdrängt, habe ich es da als anwohner mittels fahrrad eventuell etwas einfacher.
vielleicht sehen wir uns da.

p.s.: das antifa-bündnis ruft außerdem tags zuvor zu einer demonstration gegen die nazi-kneipe „zum henker“ auf. treffpunkt: fr., 17h, s-bahnhof schöneweide.
fortlaufend weitere informationen dazu und allgemein zu geschehnissen um den 1.mai unter dieser adresse.
am 1.mai selbst gibt es einen wap-ticker fürs internet-fähige handy unter: 1mai.sytes.net.
öpnv-verbindungen für kosmopolitische gäste: bvg.

bonus-link:
wer hinter der anmeldung der nazi-demo steckt


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