s. darko

der nicht nur von mir innig geliebte film von richard kelly, „donnie darko“ aus dem jahr 2001, ist einer jener unvergesslichen erlebnisse, die absolut keiner fortsetzung bedürfen. ganz im gegenteil: der film ist in sich geschlossen. anfang und ende ergeben quasi einen kreis. es ist eine runde sache.
weil aber autor & regiesseur richard kelly nicht im vollbesitz seiner geistigen rechtsansprüche auf sein debüt war, wurde es möglich, für den videomarkt legal einen abklatsch zu inszenieren, der als fortsetzung verkauft wird.
tatsächlich hat der film eine einzige erfreuliche kontinuität: donnie darkos kleine schwester samantha spielt die titelrolle und wurde mit derselben schauspielerin besetzt wie im orginal: daveigh chase.
alle weiteren ähnlichkeiten mit dem orginal werden sehr bewusst inszeniert und sind schlechte kopien, die in ihrer summe zu penetrant sind, um als hommage durchzugehen: auch hier fallen gegenstände vom himmel, allerdings meteoriten, keine flugzeugteile. auch hier wird schlafgewandelt. auch hier geht die welt unter und ein countdown zu dem enddatum läuft ab.
auch stilistisch versuchte der regiesseur chris fisher (letzter film: „rampage: the hillside strangler murders„) einen anschluss zu finden: er lässt auch die wolken rasen, wendet sowohl verlangsamungen als auch fastforwards an. den twist der vergangenheitsbereinigung mittels zeitreise sogar mehrfach. außerdem springen auch hier menschen auf einem trampolin rum, auch hier findet religion einzug in die rahmenhandlung, es gibt eine hysterische gläubige und einen sündigen guru, es gibt auch hier einen tödlichen autounfall und selbst die filmmusik scheint sich stilistisch auffällig an dem wundervollen orginal-score von michael andrews zu orientieren.
ganze schlüsselsätze werden hier wörtlich wiederverwendet: „they made me do it„, „burn it to the ground„, „wake up. come closer. closer„.
ein weiterer verwandter einer figur aus dem orginalfilm schmiedet sich die monsterbunny-maske von „frank“ in teil 1 und trägt sie hier und da. ohne erkennbaren anlass.

sdarko_scene

um was geht’s hier eigentlich? das ist schwer zu sagen. das konzept des films wurde vermutlich erdacht wie das drehbuch geschrieben wurde: chronologisch und eher planlos.
samantha darko strandet mit ihrer freundin trudy in einem wüstenkaff. dort sind 2 grundschulkinder verschwunden, die später trudy und samantha erscheinen werden. weitere personen sind ein offensichtlich psychopathischer eigenbrödler, ein emotional gebrochener porsche-fahrer, ein junger ex-irak-soldat und ein paar mäßig schrullige figuren des lokalkolorits.

samantha stribt bereits nach 58 min., ihr tod wird aber dank zeitreise und selbstaufopferung von ihrer freundin korrigiert. hier hätte der film enden müssen. alles, was in der restlichen halben stunde passiert ist mindestens so langweilig wie alles davor. es geht nur noch darum, samantha ebenfalls nochmal durch die zeit reisen zu lassen, die toten kinder zu finden und den psychopathen zu entlarven.

ups, jetzt hab ich ja die komplette handlung verraten. macht aber nichts, wirklich. der film lohnt absolut gar nicht.
er kostet mit einem budget von 10 millionen dollar mehr als das doppelte des low budget-orginals, trotzdem ist ihm sein wesen als videopremiere leicht anzusehen, während das orginal großes kino war, frame für frame.

das beste, was über den film zu erwähnen ist, ist die verwendung eines „dead can dance“-tracks gegen ende des films. das hat wohl auch einiges gekostet.

der film ist gerade in den usa erschienen. ein deutscher vö-termin steht noch nicht fest.
hier ist der trailer:

edit: der film erscheint jetzt auch als deutsche videopremiere.


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  • 9 Mai 2009, 0:52
    by vgod


    comment:

    Jep… er ist wohl so überflüssig wie ich es erwartet habe… Danke dann mal für die „Warnung“
    Ach und danke für die letzten beiden Mixtape, sind wirklich gut geworden!

    11 Mai 2009, 18:57
    by dissi


    comment:

    danke! ich hab jetzt noch eins. das finde ich sogar selber ziemlich gut.

    11 Mai 2009, 20:18
    by vgod


    comment:

    Playlist liest sich ja schon mal gut!
    Danke -wie immer 😉

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