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linksruck gründet „die linke. sds“
war früher auch mitglied des „sds“: horst mahler
es war wohl 1999, als im zuge einer antifaschistischen infoveranstaltung im frankfurt-bockenheimer cafe‘ exzess horst mahler, selbst thema des infoabends, unangemeldet die tür öffnete, um seinen harakiri mit den worten zu begleiten: „wacht auf! wir haben den gemeinsamen feind!“. was ich damals noch für den geisteskranken altersschwachsinn des antisemiten hielt, war eine anspielung auf die (linken) traditionen des antiimperialismus, die tatsächlich einen unterschied zwischen den terrorakten der r.a.f. und beispielsweise der bombenattentate auf das münchner oktoberfest oder angehörige amerikanischer streitkräfte im rhein-main-gebiet durch die nazitruppe um odfried hepp nur schwer oder eher gar nicht erkennen ließen.
der „sozialistische deutsche studentenbund (sds)“ war der wegbereiter dieses „bewaffneten kampfes“ als kristallisationspunkt der wiederentdeckung deutsch-sozialistischer volksbefreiungsphantasien; die erste möglichkeit nach nazi-deutschland zu neuer aggressiver vaterlandsliebe zu gelangen durch die konzentration auf den „hauptfeind, die us-militärpräsenz in der bundesrepublik und westberlin“ ((aus r.a.f.-pamphleten, zitiert nach krug, uli: „gefühltes gas„, jungle world 18/07)). von dieser völkisch-wahnhaften vorstellung eines versuchs der alliierten „besatzungsmacht, die identität des unterworfenen volks zu vernichten“ ((siehe oben)) haben sich eben nicht alle erholt. auch wolfgang gehrke, außenpolitischer sprecher der linkspartei, spricht heute noch von dem „amerikanischen imperialismus“ als dem „hauptfeind“.
heute, noch nicht ganz acht jahre nach mahlers märtyrerintervention in bockenheim scheint dessen wunsch einigermaßen in erfüllung zu gehen, denn wenigstens dem namen her erwacht der „sozialistische studentenbund“ zu neuem leben (leicht abgewandelt in „sozialistisch-demokratischer studierendenverband“). in frankfurt-bockenheim – wenn auch nicht im cafe‘ exzess, sondern einen kilometer weiter auf einer muffigen saalveranstaltung des linkspartei-nachwuchses.
die ausrichtung, stramm antiimperialistisch und antizionistisch, dürfte allerdings ähnlich sein. kein wunder, denn die sammlungsbewegte initiative geht im wesentlichen auf die trotzkistische politsekte linksruck („intifada bis zum sieg!“) zurück, teilweise unter ihrer dependance als hochschulgruppe „die linke.wasg“.
das stellten am wochenende auch gleich pali-solidarische besucher der linkspartei-konferenz handgreiflich gegen „zionistenschweine“ unter beweis, wie der blog „overdose“ berichtet, auf den waity in seinem lesenswerten beitrag verweist.
leider nicht online, aber sehr aussagekräftig sind die beiden aktuellen bahamas-artikel „von der vorhut der massen zur nachhut des volksempfindens. wie rudi dutschke den deutschen dritten weg entdeckte“ und „mythos dutschke“.
online ist aber der ebenfalls aufschlussreiche bahamas-artikel „äquivalenzprinzip, almosen, antisemitismus. venezuelas petro-’sozialismus des 21.jahrhunderts‘„, der u.a. auch von chavez‘ wichtigsten ideologischen beratern berichtet, darunter ehemalige sds-prominenz wie bernard mommer oder heinz dieterich, welcher letzterer erst 2006 schrieb, der weltmarkt sei „mit den alttestamentarischen attributen des gottes jahve“ ausstaffiert. „den alttestamentarischen dekalog, die mosaichen zehn gebote, hat er kostensparend auf ein mandat herunterrationalisiert: das der profitrate. sein kultgebäude oder gotteshaus ist die wertpapierbörse…“ usw.
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