ahmadinedschad auf der berlinale

firstlady
ahmadinedschad und seine „first lady“ kommen aber voraussichtlich nicht persönlich vorbei

iranische filme sind auf der „berlinalenichts besonderes. dieses jahr läuft allerdings einer, der von kritikern als „propagandafilm“ über den iranischen präsidenten ahmadinedschad bezeichnet wird (siehe auch „spiegel online).

der regiesseur petr lom sagt über seinen film „letters to the president„:

Mein Wunsch war es gewesen, einen Film zu machen, der einen Blick hinter die Kulissen wirft, den Präsidenten aus nächster Nähe beobachtet und dem Zuschauer die Möglichkeit gibt, zu verstehen, wie er denkt.

((http://berlinale.de/external/de/filmarchiv/doku_pdf/20091075.pdf))

der „club iranischer und europäischer filmemacher (cief)“ hat gegen die aufführung einen „offenen brief“ an den intendanten kosslick ((o-ton des intendanten kosslick:

Wir haben übrigens im Wettbewerb auch einen iranischen Film, und da geht es auch nicht um das Iran, gegen das jetzt hier demonstriert wird, sondern da geht es um eine andere Sicht auf ein Iran, was es auch gibt. Wir hatten letztes Jahr schon die Demonstrationen, und ich will den Protest wirklich nicht kleinmachen und ich verstehe den, aber den Protest gegen unsere Filme, die quasi das Anliegen dieser Leute, die hier demonstrieren, ja quasi auch mittragen in Solidarität, da muss ich mal sagen, da ich ja auch aus Köln komme, da ist halt schon Fasching, deshalb „Ayatollah Kosslick“ wurde ja demonstriert hier heute, da meinten die bestimmt nur ein „toller Kosslick“, das kann ich mir gar nicht anders vorstellen.„)) verfasst, der u.a. bei „lizas welt“ dokumentiert ist.

für den mittwoch-abend ist eine informationsveranstaltung mit dem titel „kosslick machts möglich: ein roter Teppich für ahmadinejad“ geplant, die in der „filmbühne am steinplatz“ stattfindet.

Dabei werden wir die bereits in unserem Offenen Brief erhobenen Forderungen nach Absetzung des Berlinale-Intendanten Dieter Kosslick und der iranischen Filme auf der Berlinale bekräftigen.

Der Filmwissenschaftler Tobias Ebbrecht wird über die umstrittene Ahmadinejad-Dokumentation „Letters to the President“ von Petr Lom sprechen. Der Filmemacher Kia Kiarostami spricht über die von Dieter Kosslick behauptete Möglichkeit eines „unabhängigen“ iranischen Kinos. Er geht dabei auch der Frage nach, ob ein Film wie „Letters to the President“ angesichts der Produktionsbedingungen im Iran tatsächlich „independent“ sein kann, wie dies Petr Lom beansprucht.

Programm der Veranstaltung:

Javad Assadian (Exil-Iranischer PEN-Club):
Bilder und ein Gedicht zum Gedenken an unseren Freund und Kollegen Ramin Molai, der am 19. Januar 2009 im Berliner Exil verstorbenen ist.

Tobias Ebbrecht (Filmwissenschaftler):
Über den im Berlinale-Forum angekündigten Film „Letters to the President“, über die europäisch-iranische Kulturpolitik am Beispiel der Berlinale und über das aktuelle iranische Kino. Vortrag mit Filmbeispielen.

Kia Kiarostami (Iranischer Filmemacher und Produzent im Exil):
Über die Produktionsbedingungen für Filme im Iran und über die Proteste während der Berlinale.

Arman Nadjm (Iranischer Filmemacher im Exil):
Zeigt seinen Kurzfilm „Returning Home“.

Moderation: Doris Akrap, Redakteurin der Berliner Wochenzeitung Jungle World.

Datum: Mittwoch, 4.2.2009
Beginn: 20 Uhr
Ort: Filmbühne am Steinplatz, Hardenbergstr. 12, Berlin-Charlottenburg (U+S Zoologischer Garten)


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  • back in berlin

  • 2 Feb 2009, 23:34
    by Sonntag « Raumzeit


    comment:

    […] Das dies in Berlin nicht ohne Einspruch geschieht, ist auch erfreulich.  Mehr Infos gibt es  bei dissi. Possibly related posts: (automatically generated)Marokko entsendet […]

    comment:

    […] kulturell weiter entwickeln möchte, kann sich am Rande der unsäglichen  Berlinale in der Filmbühne am Steinplatz in Charlottenburg über den neuesten Coup aus der westlichen Werbeabteilung für das Mullahregime  informieren, es […]

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