privatsphäre-paranoia @ web 2.0
als ich gerade die doku „töten für allah?“ ansurfte, entdeckte ich beim gleichen youtube-benutzer auch noch ein special von „service aktuell leben“ über web 2.0-portale.
es war dümmlich. unfug wurde behauptet und uncool begründet. unfug: man müsse sich bei myspace, studi-vz etc. mit realnamen anmelden. wieso denn? gibt es einen datenabgleich mit dem einwohnermeldeamt? wer sich mit seinem realnamen anmeldet und anschließend fotos von tequilla-exzessen einstellt, ist tatsächlich reichlich naiv. aber nicht weil potentielle personalchefs den namen googlen. das würde ja bedeuten, man dürfe auch nicht mehr an online-petitionen teilnehmen, gegen zensursula, für sanktionen gegen den iran. kann ja auch sein, daß der personalchef antizionist ist.
überhaupt: die verwertbarkeit auf dem arbeitsmarkt als maßstab? wie opportunistisch.
genau das legt aber auch durch eine derzeit in den medien verbreitete studie im auftrag des „verbraucherministeriums“ nahe.
außerdem ist es zumindest bei „myspace“ falsch, man würde „kontakte“ „zugewiesen“ bekommen, wie im video behauptet. ich kann bei meinem account darüber entscheiden, wen ich als „freund“ annehme. diese entscheidungshoheit ist auch ein instrumentarium gegen spam und damit im sinne des anbieters.
ganz simpler tipp: meldet euch nicht mit dem realnamen an. denkt euch vielleicht ein universelles pseudonym aus (z.b. „gonzo genscher“, „magda emo“ oder „yussuf israel“) und achtet anschließend darauf, daß dieses nicht irgendwo mit eurer hausadresse verbunden ist (etwa bei webspace, wo die denic die privatanschrift, die sie vom provider erhält, speichert und auf anfrage verbreitet).
die panikmache kommt mir trotzdem eher lachhaft und antimodern vor, erinnert mich an die beliebte stimmungsmache gegen „google„. auch jürgen kuri (ct) behauptet in dem video, „google“ würde „datenspuren“ gegen jemanden verwenden können. tatsächlich ist bis heute kein einziger derartiger fall bekannt.
medienkompetenz ist heute allerdings ein vielschichtiges anliegen, das stimmt.
hier ist jener „ratgeber„, der eigentlich nur gegen fotos von alkexzessen bei studi-vz hilft:
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by Horst
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okay. ich habe das „in rechten kreisen“ gelöscht. ändert aber nix an meiner tendentiellen affinität zu google. ich fühle mich – jedenfalls davon – nicht bedroht, eher angenehm und gratis virtuell ausgestattet. ist aber alles total subjektiv. ich würde mich wohl auf einem apple-computer nicht wohl fühlen.
aber es stimmt jedenfalls, horst: objektiv gemeinte boykottaufrufe gegen google, coca-cola und mc donalds sind kein primär rechtes phänomen.
Bitte was?
Zitat: „… vor allem in rechten kreisen beliebte stimmungsmache gegen “google““
Die Kritik an Google ist durchaus über alle politische Ansichten hinweg vorhanden und faktisch nachvollziehbar. Das fängt an bei der Zensur (das heißt, dass Suchergebnisse der Suchmaschine Google von Websites von verbotenen Meinungsäußerungen hauptsächlich politischer Natur bereinigt worden sind) über erhebliche Datenschutz-Mängel nicht nur der Suchmaschine – man denke nur an Google Streetview.
Als Alternative für Google empfiehlt sich vielleicht http://de.wikipedia.org/wiki/Scroogle
Schönen Tag allerseits!