„wer denkt, ist nicht wütend“


bei arte lief heute mittag eine sehr nette adorno-doku von 2002. ich hab sie aufgenommen. 😉

hochgeladen bei megaupload.com, dafür in zwei hälften gespalten (insgesamt 60 min.) und mit divx 6.4 codiert. die weiter unten stehenden links versterben durch mangelnde nachfrage in einem bestimmten zeitraum.
der mann war schon cool und nervige antiimps gab´s schon damals.

pt.1


clip: adorno über das deutsche selbstverständnis als „opfer“

„Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, scheint mir die allererste Anerziehung“, so Adornos Motto für den Neubeginn im Nachkriegsdeutschland. Mit amerikanischen Geldern als private Einrichtung neben der Frankfurter Universität wiederaufgebaut, wurde das Institut für Sozialforschung rasch zum Studienort für junge, wissbegierige Intellektuelle wie Jürgen Habermas, Joachim Kaiser, Alexander Kluge oder Bazon Brock. Dass Horkheimer und Adorno ursprünglich einmal Marxisten waren, wollten sie im Kalten Krieg lieber verschweigen. Die Kritische Theorie ließ sich auch ohne Marx-Zitate lehren. Horkheimer verstand es, sich mit dem neuen konservativen Establishment gut zu stellen. Nachdem er sich aus der Institutsleitung zurückgezogen hatte, übernahm Adorno die Leitung. Kaum eine öffentliche Debatte in den 60er Jahren fand ohne ihn statt, in Rundfunk und Fernsehen war er mit seinen Theoriegebilden und seiner permanenten Kritik an der „verwalteten Welt“, an der Bedrohung durch die „ins Ungeheuerliche zusammengeballte Wirtschaft“ ständig präsent.

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(224 MB, 28 min.)

pt.2


clip: könnte auch ein comment über linksruck und andere „revolutionäre bewegungen“ der gegenwart sein

Das Leben war per se unfrei – diese Botschaft fiel auch bei den Studenten auf fruchtbaren Boden. Als sie aber Ende der 60er Jahre zum revolutionären Befreiungsschlag ansetzten, verweigerte Adorno die Gefolgschaft. Gewalt und Aktionismus lehnte er ab. Als Philosoph fühlte er sich nur für die Theorie zuständig, nicht aber für die praktische Umsetzung eines utopischen Gegenentwurfs: „Ich habe ein theoretisches Denkmodell aufgestellt. Wie konnte ich ahnen, dass Leute es mit Molotow-Cocktails verwirklichen wollen!“ Adornos Aufstieg endete nahezu tragisch. „Es ist schon einiges dran, dass 68 ihm das Herz gebrochen hat“, resümiert Rüdiger Safranski.

DOWNLOAD(241 MB, 30 min.)

der kursive text entstammt der arte-website


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