feministischer porno ?

„feministischer porn“: ein widerspruch an sich? kommt drauf an.
die meisten menschen, die mit diesem schlagwort konfrontiert werden, können nicht anders, als die naheliegenden klischees zu bemühen: vermutlich lesbischer sex, directed by women, zielgruppe: frauen.
aber so langweilig eindimensional ist die frage gar nicht zu beantworten. ist auch heterosexueller sex aus einer feministischen sicht verfilmbar? oder endet porno stets wieder in den alten schemata, die nun mal nicht ohne die degradierung zu objekten und die zuweisung traditioneller rollenklischees auskommen? falls ja, ist da überhaupt eine basis vorhanden für eine nicht chauvinistische perspektive ?

sind es einfach – einzeln betrachtet – lächerlich erscheinende kleinigkeiten an veränderung, die einem sexfilm ein „feministisches“ siegel einbringen könnten? schauen feministinnen überhaupt pornos ?
was ist „feminismus“ eigentlich, wenn er sich tatsächlich innerhalb der porn-industrie abspielen will? ist er noch ernst zu nehmen oder geht es nur um einen modernen weichzeichner für die anspruchsvollere zielgruppe?

macherInnen und gäste des „3. pornfilmfestivals“ in berlin jedenfalls dürften die haltung vertreten, daß porno nicht nur schmuddelgewichse für videokabinen im bahnhofsviertel ist, sondern bedürfnis für nahezu jedermann und jederfrau. spannend wird porno erst dann, wenn er als herausforderung, aus subjektiver obsession oder als kunstform umgesetzt werden kann, außerhalb der fließband-fickereien irgendwelcher (deutscher) proll-porn-studios.

audacia ray ist eine 28jährige new yorker bloggerin (1, 2), podcasterin, redakteurin, buchautorin, sowie regiesseurin und produzentin diverser zum teil preisgekrönter filme und ehemals model und „sexarbeiterin“. zudem hält sie aktuell eine professur an der „state university of new jersey“.
ray versteht sich als feministin und meint das durchaus politisch.
sie würde obige fragen sicher gerne versuchen, zu beantworten.
auf dem „3. pornfilmfestival“ in berlin wird sie am 25.10. im kino „eiszeit„/kreuzberg einen vortrag unter dem titel „making sex media for a radical future“ halten.
und einen tag darauf gibt es im „wirr warr“ einen workshop zu eben jener frage: „what does feminist porn look like?„. der durchaus auch „praktisch“ ambitionierte workshop kostet 25 euro unkostenbeitrag. kotzboy hat sich bereits eingebucht, ein paar letzte plätze sind angeblich noch frei.

alle nötigen infos hierzu und noch viel mehr auf der website des „3. pornfilmfestivals“.


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    […] (oder können), gibt es den Film auch zum freien Download. Besser aber, man macht es wie Kotzboy Dissi, und lernt außerdem noch etwas über feministische Pornos. Trailer und […]

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