nadja / thisquietarmy @ berlin

mangels aufgeladenem akku habe ich leider keine videos zu diesem konzert, aber doch die gewissheit, daß es etwas besonderes war:
am letzten samstag spielten 2 acts im „bei roy„-club, der sympathisch improvisiert wirkt und arg versteckt ist in einem neuköllner hinterhof, der praktikabler weise an keine wohneinheiten angrenzt.
auf dem programm stand „drone„: ein sehr interessantes subgenre, quasi die hardcore-version von „shoegaze“ und um ein vielfaches tiefgründiger als „postrock“ ((jedenfalls wird das hirn sehr viel mehr mit eigener assoziation gefordert als beim reinen fließband-pathos)).
beide referenzen benötigen in der regel mehrere musiker, um gitarrenwände und berauschende musikergebnisse zu produzieren. „drone“ ist häufig ein wenig eintönig: die großen helden des genres: „earth“ oder „sunn o)))“ sind nicht gerade garanten für musikalische ekstase im sinne dessen, was man von schlagzeugen und gitarren sonst gewöhnt sein könnte. es ist alles sehr slow-motion, die repetition schafft den ausdauernden klangkörper, der im besten fall die dopaminergen nervenzellen direkt anspricht.

no hay banda ((„there is no band“, mulholland drive))

im „bei roy“ trat zunächst eine one-man-army auf, nämlich „thisquietarmy„. zugegeben: der kanadische asiate hatte einiges an knöpfchen und playback im gepäck, er benutzte lediglich seine gitarre als spontane semi-meditative zusatzquelle, scheinbar relativ improvisiert. aber seine musik klang, als sei in der tat eine army anwesend, eine shoegaze-army. es klang nach einer band aus einem dutzend menschen, es hallte, es waberte, es ergriff. alles instrumental. es war außerordentlich beeindruckend. viele menschen saßen. manche schlossen die augen, andere hatten ihre hände in ihren gesichtern vergraben. derweil dröhnte es bis in die eingeweide. aber sanft, nicht brachial. es war toll.
der hauptact war eine „band“ namens „nadja„, bestehend aus zwei personen, ebenfalls aus kanada. den streams auf last.fm und vor allem dem album „numbness“ von 2009 ist zu entnehmen, daß die beiden das genre „drone“ auch gerne mal mit gesang unter all den klangeskapaden anreichern. an diesem abend hatten sie dazu allerdings keine lust und beendeten das konzert nach ca. 45 min., was sehr wenig ist, wenn man bedenkt, wie lange ein einzelner „drone“-track im schnitt dauert. nicht durchgehend wurde deutlich, daß „nadja“ auf platte minutenweise wie „neurosis“ klingen, nur eben erfreulicherweise ohne das gegrunze. eigentlich klangen die beiden eher zahmer als auf dem genannten album.

da es kein video gibt, gibt es hier wenigstens zwei downloads:
aus dem aktuellen album von „thisquietarmy“ den track „the black sea„. auch dieser titel dauert über 10 minuten.
ferner aus dem „nadja“-album namens „numbness“ den track „alien in my own skin„. (dauert fast 12 minuten)
beide tracks, vor allem letzteren, halte ich für großartig. und für großartig pathetisch.


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